SW Feuchtwangen setzen auf HIGH-LEIT
Ettlingen, 17.02.2022 – Im Dezember 2021 war es soweit. Bei den Stadtwerken Feuchtwangen ging das neue Netzleitsystem HIGH-LEIT in den Regelbetrieb. Seitdem überwacht es rund um die Uhr alle laufenden Versorgungsprozesse in den Bereichen Strom, Gas, Wasser und Nahwärme.
Gestartet wurde das Projekt im Januar 2020. „Wir waren immer sehr zufrieden mit unserem damaligen Leitsystem, dem EP2000, aber es war einfach der Zeitpunkt für eine Modernisierung gekommen“, betont Lothar Beckler, Geschäftsführer, SW Feuchtwangen. „Uns war daran gelegen, nicht nur die aktuellen Anforderungen zu erfüllen, sondern auch eine Basis für einen weiteren Ausbau zu schaffen.“ Über die Plantec GmbH, ein beratendes Ingenieurunternehmen, wurde eine Ausschreibung veröffentlicht, deren Zuschlag an die VIVAVIS AG ging. Innerhalb von nur drei Monaten wurde das Projektpflichtenheft ausgearbeitet, erörtert und zur Umsetzung freigegeben. „Ein besonderes Augenmerk haben wir bei der Planung auf die Rechner- und Netzwerkinfrastruktur inklusive Syslog- und Backupkomponenten gelegt. Alle aktuell geltenden Vorgaben zur IT-Sicherheit wurden berücksichtigt“, erläutert Rainer Lutz, Projektleiter, VIVAVIS AG.
„Die Zusammenarbeit im Projektteam aus Mitarbeitern der Stadtwerke Feuchtwangen, der VIVAVIS AG und der Plantec GmbH lief ganz hervorragend“, unterstreicht Lothar Beckler, Geschäftsführer, SW Feuchtwangen. „Von Beginn herrschte eine konstruktive, vertrauensvolle Atmosphäre. Jetzt freuen wir uns über ein System, mit dem wir unser weitflächiges Versorgungsgebiet jederzeit von einer zentralen Leitstelle aus überwachen können, um bei Störungen oder Ausfällen schnell und zielgerichtet einzugreifen.“ Dazu bietet HIGH-LEIT unter anderem eine Stromtopologie inklusive Fehlerortung (Kurz-/Erdschlusssuche), eine Kurzschlussstrom-Berechnung, Schaltbriefe, Provisorien sowie eine Lecküberwachung für den Bereich Wasser. Tritt eine Störung auf, erfolgt die Alarmierung der Bereitschaft über SMS und die HIGH-LEIT App. Es ist nicht erforderlich, dass ständig jemand vor Ort die Anzeigen auf dem Monitor überwacht. Die Anbindung der neuen Fernwirktechnik vom Typ ACOS750 und ACOS730 erfolgte durchgängig mit dem Protokoll IEC870-5-104 über SHDSL-Ringe auf Basis von Komponenten der Firma Westermo.
Wesentlich zum Projekterfolg beigetragen hat das effektive und zeitsparende Aufdaten des neuen Leitsystems. „Wir haben mit den Mitarbeitern der Stadtwerke Feuchtwangen nur wenige Engineering-Workshops durchgeführt und, pandemiebedingt, etwas Remoteunterstützung geleistet. Der Großteil des Aufbaus des neuen Netzleitsystems erfolgte durch Abdala Tashish von den Stadtwerken Feuchtwangen, einem neuen Kollegen, der sich im Zuge des Projektes sehr erfolgreich in die Möglichkeiten des HIGH-LEIT einarbeitete, berichtet Rainer Lutz, Projektleiter, VIVAVIS AG. Und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: „Wir haben uns fast ein bisschen überflüssig gefühlt.“
Zum Einsatz kam das neue Engineeringtool von HIGH-LEIT, das die Arbeit durch eine konsequente Typisierung von Objekten vereinfacht. Unter anderem eine einfache Vererbung auf Basis von Vorlageobjekten, eine intuitive grafische Datenmodellierung sowie übersichtliche effiziente Parametrierungsfeatures. Standard-Kataloge stellen gängige Symbole und Vorlageobjekte aus den Bereichen Strom, Gas und Wasser – wie z. B. Sammelschienen, Leistungsschalter oder Pumpen – zur Verfügung und tragen so weiter zu mehr Effizienz bei.
Im April 2021 war die Werkfunktionsprüfung bestanden und es begann die Montage und Inbetriebnahme des Systems vor Ort. Bereits im Juni 2021 wurde der Probebetrieb aufgenommen. Es wurde der SHDSL-Ring aufgebaut und gemeinsam Station für Station die bisherige Fernwirktechnik auf die neuen ACOS-7-Systeme umgerüstet und bitgetestet.
„Die Zusammenarbeit mit VIVAVIS war einfach professionell und entspannt“, bekräftigt Stefan Pröger, Projektleiter, SW Feuchtwangen. „Das lief so gut, dass wir jetzt zusätzlich die Integration der Lösung für die Anforderungen des Redispatch 2.0 beauftragt haben.“